„Mich faszinieren die Chancen der digitalen Transformation.“
Prof. Dr. Ulrike Tippe Präsidentin der Technischen Hochschule Wildau, Vorsitzende des Steuerungsrats des ZDT

Die Mitglieder des Steuerungsrats wurden von der Brandenburgischen Landeskonferenz der Hochschulpräsidentinnen und Hochschulpräsidenten (BLHP) bestimmt, der Vorsitz dann im Anschluss gewählt. Als Vorsitzende pflege ich den regelmäßigen Kontakt mit der Geschäftsstelle des ZDT: Wir besprechen strategische Fragen, und ich unterstütze die Kommunikation insbesondere mit den anderen Steuerungsratsmitgliedern und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur.

„Im Mittelpunkt aller Betrachtungen steht immer der Mensch.“

Foto von Studierenden der TH Wildau vor Flipchart mit VR-Brille
Wir nutzen alle Optionen – digital und analog – und erweitern so unser Angebot, damit mehr Menschen an hochwertigen Bildungsangeboten teilhaben können.

Besonders herausfordernd war der Aufbau des ZDT im Frühjahr 2020 – zeitgleich mit dem Beginn der Corona-Pandemie. Das „Onboarding“ der neuen Kolleginnen und Kollegen im ZDT war unter diesen Umständen natürlich nicht ganz so einfach – schließlich kommt es ja sehr auf die Kommunikation und das Kennenlernen der jeweiligen Hochschulen an. Aber dank des großen Engagements aller Beteiligten hat das bestens funktioniert.

Die Erarbeitung der Digitalisierungsagenda für das Land Brandenburg hat allen viel Freude gebracht – das gemeinsame Projekt von BLHP, ZDT und dem MWFK war von Beginn an sehr inspirierend und erfolgreich.

Das Ziel des ZDT ist, vereinfacht gesagt, dass wir nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ unsere Kräfte bündeln und uns gegenseitig unterstützen. Nahezu alle Menschen nutzen heute auch im Alltag Smartphones und Computer, sei es für das Lernen, allgemeine Informationssuche oder für den Einkauf. Wir Hochschulen wollen und müssen uns unbedingt darauf einstellen und entsprechende hochwertige digitale Services und Angebote schaffen, um die Digitalisierung voranzutreiben.

Mich faszinieren die Chancen der Digitalen Transformation. In Studium und Lehre können wir neue Zielgruppen erschließen, Studienangebote flexibler gestalten und individuellen Bedürfnissen anpassen. Das bedeutet für mich nicht, dass die Zukunft der reinen Online-Lehre gehört – aber ich bin sehr dafür, dass wir alle Optionen bestmöglich nutzen und unsere Angebote so erweitern, dass mehr Menschen an hochwertigen Bildungsangeboten teilhaben können.

Kritisch sehe ich, dass unser Leben und unsere Entscheidungen zukünftig von Algorithmen gesteuert werden könnten, die von einer allzu homogenen Gruppe – hinsichtlich Herkunft, Alter oder Bildung – programmiert werden und somit unbewusst einseitige Denkmuster und Werte vorgeben. Deswegen hoffe ich sehr, dass die entsprechenden Anwendungen – wie im Bereich der Künstlichen Intelligenz – von Teams entwickelt werden, die stets so divers wie möglich zusammengesetzt sind.

Foto von Ulrike Tippe im Gespräch mit Hochschulmitarbeiter:innen
Der Mensch steht im Mittelpunkt – deswegen suchen wir den Austausch, um auch die ethischen Aspekte der Digitalisierung zu berücksichtigen.

Die Digitale Transformation wird zukünftig bewirken, dass wir hoffentlich Wege finden, viele der aktuellen gesellschaftlichen Themen voranzubringen – von der Mobilität der Zukunft bis zu den Möglichkeiten im Gesundheitswesen. Dabei sollten wir nie vergessen, dass der Mensch immer im Mittelpunkt aller Betrachtungen stehen muss. Und dass wir uns bei allem, was wir anpacken möchten, kritisch fragen, ob wir immer alles tun sollten, was technisch möglich ist. Auch diese ethischen Aspekte müssen wir systematisch in unsere Pläne und Vorhaben integrieren.

Foto: Patrick Grabasch

Verantwortlich für diese Seite: Katrin Otte