Im März erschien im Verlag Julius Klinkhardt ein weiterer Open-Access-Titel, der durch den Publikationsfonds für Open-Access-Monografien des Landes Brandenburg gefördert wird. In der historischen Analyse und zugleich Habilitationsschrift des Bildungsforschers Jörg-W. Link (Universität Potsdam) geht es um die Bedingungen nachhaltiger schulpädagogischer Reformen. Dabei präsentiert der Autor elf bildungshistorische und schulpädagogische Fallstudien zu Reformschulen und zur Reformpädagogik des 20. Jahrhunderts.
Organisationsstrukturen und pädagogisches Handeln stehen hierbei im Zentrum seiner Arbeit. Die Quellenstudien führten zu einem von dem Autor benannten Modell der Fünf-plus-zwei-K-Struktur gelingender Schulreformprozesse. Die Ks stehen hierbei einerseits für Krise (K1), Kommunikation (K2), Kooperation (K3), Kapazitäten (K4), Kompetenzen (K5) sowie zusätzlich für „Kinder, Jugendliche und Eltern als Akteure im Reformprozess“ (K6) und „Kollegiale Kreativität und kollegiale Visionäre bei der Gestaltung alternativer Lehr-Lern-Umgebungen“ (K7) (vgl. S. 10, S. 51).
Dass diese Struktur tatsächlich in über 100 Jahre Schulreformgeschichte Bestand hat, konnte an 100 gegenwärtigen Schulentwicklungsprojekten überprüft werden. Die Untersuchung zeigt, dass das Modell sich eignet, um weitere Schulreformprozesse zu begleiten (ebd). Damit stelle sich zukünftig weniger die Frage, wie Schulreformprozesse scheitern, sondern vielmehr, wie diese gelingen können (S. 53).
Jörg-W. Link: Gelingensbedingungen von Schulreform. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt, 2023. doi.org/10.35468/6004
Anja Zeltner